Wohnüberbauung Hanro, Liestal
Die Wohnüberbauung Hanro besteht aus zwei Untergeschossen, einem Hochhaus in Massivbau sowie einem Langhaus in Holzbauweise. Mit den Abmessungen von 76 m x 11 m und einer Geschossigkeit von 5 bzw. 6 Geschossen bietet das Langhaus Platz für 40 Wohnungen.
Lediglich die aussenliegenden, freistehenden Treppenhäuser und Laubengänge zur Erschliessung des Gebäudes sind in Massivbau erstellt.
Es gilt der sinnvolle und nachhaltige Einsatz des Konstruktionsmaterials Holz. Mit der Erstellung in Holzrahmenbauweise wird diesem Aspekt Rechnung getragen. Die materialgerechte, punktuelle Lastabtragung führt zu einem setzungsoptimierten Tragwerk. Darüber hinaus bietet dies grösstmögliche Flexibilität in der Raumnutzung und der Gestaltung des Innenausbaus.
Das gesamte Gebäude wird durch den Holzbau stabilisiert. Wichtig war dabei die Erarbeitung eines wirtschaftlich interessanten und vor allem robusten Konzepts. Die vertikal durchlaufenden Wohnungstrennwände in die kurze Gebäuderichtung erlauben eine zweckmässige Stabilisierung quer zum Objekt. In Gebäudelängsrichtung lassen viele Fenster, Balkon- und Wohnungszugänge keinen Platz für angemessene, konventionelle Wandscheiben. Auf dem neu entwickelten Prinzip einer Lochfassade welche die gesamte Aussenwandfläche aktiviert, konnten nicht nur die Stabilisierungslasten deutlich reduziert, sondern auch ein grosses, robustes Bauteil geschaffen werden. Das laufende Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule in Biel bestätigt das enorme Potential sowie der innovative Gedanke dieses Konzeptes auf.
Das Gebäude wird mit Ausnahme des klassischen Estrichs komplett in Trockenbauweise realisiert. Die benötigte Masse zum Erreichen der geforderten Schalldämmwerte wird mittels einer elastisch gebundenen Schüttung erbracht.
Decken sowie Unterzüge bleiben sichtbar in Holz. Die Wohnungstrennwände sind zweischalig mit Gipsoberflächen erstellt. Auch die Aussenwände werden innen mit Gips beplankt. Die Aussenbekleidung ist kompakt, aus geschuppten Fichtenbrettern analog einer Schindelfassade erstellt.
Die Bauweise erlaubt eine hohe Vorfertigung in der geforderten Qualität sowie eine rationelle Montage vor Ort. In nur neun Wochen wurde der gesamte sechsgeschossige Edelrohbau erstellt.